Wasser macht das Moor zum Moor

In der symbolträchtigen Moorlandschaft von Rothenthurm ist im Herbst 2023 der Bagger aufgefahren. Grund: Das Moor soll durch verschiedene Massnahmen wieder stärker vernässt und die durch den Menschen verursachte Austrocknung gestoppt werden. AquaPlus hat die jetzt begonnen Massnahmen zusammen mit der Schutzorganisation Pro Natura geplant und leitet auch die weiteren Regenerationsmassnahmen.

Lieblich liegt die Moorlandschaft zwischen Höhronen und Chatzenstrick. Leichte Nebelschwaden  hängen an diesem Spätherbstmorgen noch in der Landschaft. Für einen Laien ist kaum erkennbar, dass mit dem Moor etwas nicht stimmt, doch «das ganze Gelände hier ist vom Menschen gestaltet», erklärt Fabian Peter von der AquaPlus AG, der Bauleiter des Moorregenerationsprojektes welcher in Gummistiefeln im Moor steht. «Früher standen hier etliche Turbenhäuschen. Die Menschen haben mittels Gräben das Moor trockengelegt und den Torf abgegraben, welcher danach als Brennmaterial verwendet wurde.»

MoorMoor
Moor Wolfschachen bei Rothenthurm im Vergleich «vorher-nachher». Durch die Regenerationsmassnahmen ist ein neuer Weiher entstanden. Bilder: AquaPlus AG, aufgenommen 2.10.2023 und 8.11.2023. ©Pro Natura

Heute sind die Moore in der Schweiz durch die vom Volk angenommene «Rothenthurm Initiative» geschützt. Doch die Massnahmen von einst wirken weiter: Ein Grossteil der Schweizer Moore ist zu trocken. Die Austrocknung bewirkt, dass sich der Torf zersetzt und dabei CO2, ein schädliches Treibhausgas, freigesetzt wird. Ohne Gegenmassahmen geht dieser Prozess weiter bis die Torfoberfläche wieder mit dem Grundwasserspiegel in Kontakt kommt, oder sich komplett bis zum mineralischen Untergrund abgebaut hat. Mit der Austrocknung des Moors verschwinden jedoch auch die typischen Tier- und Pflanzenarten. «Rund ein Drittel der gefährdeten Pflanzenarten in der Schweiz lebt in den Mooren» erklärt Bastien Amez-Droz, Projektleiter Moore bei Pro Natura. «Nur noch rund 1% der Moore in der Schweiz sind in einem gesunden Zustand», ergänzt er weiter. Pro Natura, als Eigentümerin der betroffenen Parzelle im Gebiet Wolfschachen, hat sich deshalb entschlossen, Massnahmen zu ergreifen, um das Moor wieder zu vernässen. Für die fachliche Unterstützung wurde die AquaPlus AG beauftragt.

«Bereits seit 2016 messen wir auf der Parzelle die Grundwasserstände und den Abfluss im Hauptgraben. Wir haben hochpräzise Geländeaufnahmen und -modellierungen gemacht, die vorkommende Vegetation kartiert und an rund 140 Standorten Bodenprofile erhoben um die Mächtigkeit und den Zersetzungsgrad des Torfes für die Regenerationsmassnahmen zu bestimmen», erklärt Bauleiter Peter weiter.

Geplant ist nun die Erstellung von 18 Sperren aus Holz, welche das bisher im Hauptgraben abfliessende Wasser aufstauen und dadurch den Grundwasserstand anheben sollen. Die in den Untergrund gerammten Holzsperren werden wallartig mit Torf überdeckt, damit das Holz stets nass bleibt und nicht verfault. Ausgeführt werden die Massnahmen von der Genossame Dorf Binzen. Das für die Sperren verwendete Holz stammt dabei aus den von der Genossame bewirtschafteten Wäldern der Gemeinde Einsiedeln.

Moorregnerationsmassnahmen werden zwar schon seit mehreren Jahrzehnten an beeinträchtigten Mooren weltweit durchgeführt, trotzdem konnte bei den Massnahmen im Wolfschachen nur bedingt auf erprobte Techniken zurückgegriffen werden. Denn um das Wasser im Gebiet zurückzuhalten werden üblicherweise Holzsperren gebaut, welche vom Wasser über- oder umflossen werden. Aufgrund der starken Grabenbildung war dies im Wolfschachen nicht möglich. Ein Umfliessen oder ein Überfliessen der Sperren hätte zu einer Kanalisierung des Wassers und damit zur Erosion des feinkörnigen Torfes geführt. «Wir haben deshalb nun einen Teil der Sperren mit einem abgewinkelten Arm geplant, in welchen wir einen Durchlass einbauen. Dadurch kann das Wasser in der Fallrichtung des Hanges durch die Sperre hindurchfliessen. Der Durchlass ist zudem so gebaut, dass sich das Wasser möglichst diffus verteilt, schnell in die obere Torfschicht (Akrotelm) infiltriert und dadurch nicht oberflächlich abliesst und den Boden erodiert», erklärt Peter weiter.  Die oberste rund 40 m breite Sperre ist nun seit Mitte November erstellt. Ausgestattet mit verschiedenen Messgeräten zur Messung von Niederschlag, Abfluss und Wasserstand dient diese Sperre auch als Testobjekt für die 17 weiteren Sperren, welche im Laufe der nächsten Jahre jeweils im Herbst gebaut werden sollen.

Hinter der Sperre ist ein angestauter Weiher entstanden, welcher bereits erste Wasservögel angezogen hat. Besonders gefährdete Libellenarten werden von diesem Weiher profitieren. Mit der Zeit wird der Weiher jedoch verlanden und es wird sich daraus wieder ein Moor bilden. Mit der Regeneration setzt also derselbe Prozess wieder ein, welcher schon nach der letzten Eiszeit zur Bildung des Moors geführt hat. «Die Prozesse laufen jedoch sehr langsam ab – ein Hochmoor wächst etwa 1mm pro Jahr«, meint Peter weiter – und schmunzelt. «Ich werde es nicht mehr erleben, dass sich der Weiher wieder zu einem Hochmoor entwickelt – aber es ist auch faszinierend, jetzt einen Prozess in Gang zu setzen, der sich noch über die nächsten Jahrhunderte fortsetzen wird!»


Weiterführende Links:

Hören Sie hier den Beitrag zu den Regenerationsmassnahmen vom SRF Regionaljournal Zentralschweiz.

Sehen Sie hier den Beitrag zu den Massnahmen von tele1.

Neuland

„Neuland“ entsteht bei der Mündung geschiebeführender Fliessgewässer in ein stehendes Gewässer. Man spricht hier von Deltabildung.

Bei der Mündung der Sarneraa in den Alpnachersee wurde dieser Prozess künstlich beschleunigt und es wurden Landflächen wiederhergestellt, welche durch Kiesgewinnung verschwunden waren.

„Neuland“ wurde in diesem Zusammenhang mit der Wiederherstellung einer ehemaligen Flachmoorfläche betreten. Einzigartig zumindest in der Schweiz wurde ein Teil einer Baggerbucht mit Steinmaterial u.a. aus dem Hochwasserentlastungsstollen (Sarnersee bis unterhalb Wichelsee)  aufgefüllt und die Oberfläche insbesondere auch hinsichtlich des Wasserhaushaltes so gestaltet, dass sich hier Flachmoorvegetation entwickeln kann.

Der Film zeigt in groben Zügen die historische Entwicklung des Gebietes sowie die in den Jahren 2019 bis 2023 durchgeführten Aufwertungsmassnahmen.

Die letzten 150 Jahre am Südufer des Alpnachersees im Schnelldurchlauf.

Biene Meier besucht die Schweiz

Biene Meier plant einen Städtetrip in die Schweiz. Wie bei Wildbienen mittlerweile üblich, informiert sie sich online auf honigbnb.ch oder hummelflugadvisor.ch. Nach vielen Klicks ist sie enttäuscht. Leider findet sie vor allem künstliche Nisthilfen, manche davon sogar mit Chemie behandelt oder aus weither importierten Materialien. Ein Blick in die Bewertungen zeigt durchwegs schlechte Erfahrungen anderer Insekten, mit Ausnahme der für ihre Anspruchlosigkeit bekannten Allerweltsarten. Nach einer vertieften Recherche auf alternativen Webseiten wird sie doch noch fündig: lehmige Sandlinsen, markhaltige Pflanzenstängel oder leere Schneckenhäuser. Doch oh weh! Gastronomisches Niemandsland! Es dominieren internationale Fast-Food-Ketten von hochgezüchteten Zierpflanzen ohne ökologischen Wert! Zum Glück findet die kleine Biene Meier auf einer obskuren Seite für naturbewusste Landschaftsarchitektur die Koordinaten von naturnahen Gärten, verwilderten Brachen und artenreichen Balkonen. Jetzt ist die Vorfreude gross.

Wildbienen zu helfen ist nicht schwer. Wildbienen richtig zu helfen auch nicht. Es braucht vor allem natürliche Nistmöglichkeiten für seltene Arten und einheimische, blühende Wildpflanzen.

Kein Garten zu klein – vielfältig zu sein!

Christine Dobler Gross

Wichtigste Aspekte:

  • möglichst grosse Flächen mit einheimischen, von März bis November blühenden Wildpflanzen.
  • besonnte, wenig bewachsene Bodenstellen (Sandlinsen, Ruderalflächen, Hanganrisse, etc.). Denn ca. 70% der bekannten 620 Wildbienenarten nisten im Boden.

Weitere Informationen und Hilfsmittel:

Und natürlich bilden auch natürliche Ufer Lebensraum für Wildbienen und viele weitere Arten. Dabei sind jedoch nicht alle Lagen geeignet für offene, besonnte Flächen. Manchmal ist eine gute Beschattung für einen kühlen Bach wichtiger. Zentral ist, dass standortgerechte Lebensräume entstehen. Eine kompetente ökologische Begleitung schafft Mehrwert bei jeder Gewässeraufwertung.

Bewusster baden

Der Sommer ist da und die Seen laden zum baden ein. Beim Sprung ins kühle Nass ist den Wenigsten bewusst, zu welch vielfältigen Lebewesen sie sich gesellen.

Wer beim nächsten Besuch eines Sees eine Schwimmbrille oder noch besser eine Tauchmaske mitnimmt, wird die Möglichkeit haben, selbst einen Blick auf eine magische Unterwasserwelt voller Leben in den unterschiedlichsten Formen zu werfen. Was Laien schnell zum Staunen bringt, ist für Fachleute oft Anlass für Diskussionen und sogar Streitereien. Denn es gibt viele offene Fragen bezüglich der Artenvielfalt der untergetauchten Tiere und Pflanzen. Um die Lebensgemeinschaften unserer Seeufer schützen zu können, ist es von großer Bedeutung, sie genau zu kennen. Zwei Artikel in unserer Liste der Publikationen bieten Einblicke in diese faszinierende Welt, und das sogar ohne Tauchmaske.


Eine Nixe ist ein mythologisches Wesen, das in verschiedenen Kulturen vorkommt. Es wird oft als weiblicher Wassergeist dargestellt, der in Flüssen, Seen oder dem Meer lebt. Nixen werden oft als wunderschöne, anmutige Kreaturen beschrieben, die die Gestalt einer Frau haben, aber mit dem Schwanz eines Fisches enden. Sie gelten als mächtige Wesen, die mit dem Wasser verbunden sind und über magische Fähigkeiten verfügen. Grund genug, vor dem Bade mehr über die Nixenkräuter zu erfahren!

Verkannte Nixenkräuter (FloraCH N°15 / Herbstausgabe 2022). PDF

Unterwasseraufnahme des Grossen Nixenkrauts (Najas marina) im Zürichsee.

Muscheln sind weitaus mehr als nur die Hauptzutat in dem berühmten Gericht Moules-Frites. Tatsächlich haben wir sie auch hier in unseren heimischen Seen. Diese faszinierenden Lebewesen leben verborgen im Seegrund und tragen zur Vielfalt unserer Gewässer bei. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie als Filterfresser das Wasser reinigen und dazu beitragen, dass es klar und gesund bleibt. Wer also gerne badet, ist unseren Grossmuscheln zum Dank verpflichtet.

Ein Leben im Verborgenen: Grossmuscheln (Naturforschende Gesellschaft in Zürich, Neujahresblatt, 2022). PDF

Unterwasseraufnahme einer Entenmuschel (Anodonta anatina) im Walensee.

Schweizer Fisch im Klimawandel

Hitze- und Trockenheitsereignisse bedrohen bereits heute die Populationen von empfindlichen Fischarten in grossen Fliessgewässern der Schweiz. Die Klimaprognosen sagen eine weitere kontinuierliche Erwärmung unserer Flüsse sowie eine Zunahme von extremen Temperatur und Niederschlagsereignissen voraus. Eine gute Vorbereitung kann helfen, die Lebensgemeinschaft der Fische bei künftigen Hitzeereignissen bestmöglich zu schützen.

Luftbild einer Gruppe von Fische in einem Fluss mit warmem und kaltem Wasser
Fische, wie die Gruppe im Bild, sind mobil und ändern je nach Situation ihren Standort im Gewässer.

Es wird erwartet, dass der Klimawandel erhebliche Auswirkungen auf die Fischpopulationen in der Schweiz haben wird. Arten mit geringer Wärmetoleranz sind bereits heute von den Veränderungen betroffen. Es lassen sich grob folgende Problemfelder identifizieren.


Link zur Arbeitshilfe / Lien vers la guide de travail


  1. Erhöhte Wassertemperaturen: Der mit dem Klimawandel verbundene Temperaturanstieg wird zu erhöhten Wassertemperaturen in Flüssen und Bächen führen. Fischarten, die an kühlere Gewässer angepasst sind, wie sie in alpinen Einzugsgebieten vorkommen, können unter diesen wärmeren Bedingungen nur schwer überleben und sich fortpflanzen. Höhere Temperaturen können auch die Stoffwechselrate von Fischen erhöhen, was zu einem erhöhten Energiebedarf und geringeren Wachstumsraten führen kann.
  2. Veränderungen der Abflussmuster: Der Klimawandel verändert die Niederschlagsmuster, was zu einer veränderten Abflussdynamik der Flüsse führt. Änderungen des Abflusses können sich auf Fische auswirken, indem sie ihren Zugang zu geeigneten Lebensräumen verändern. So kann beispielsweise ein geringerer Abfluss während kritischer Perioden die Wanderung und Fortpflanzung von Fischen behindern. Auch Veränderungen des Zeitpunkts und des Ausmaßes von Hochwasserereignissen haben tiefgreifende Auswirkungen auf Fischpopulationen. Zunehmende Winterhochwasser können etwa den Laicherfolg der Bachforelle massgeblich beeinträchtigen.
  3. Artenkonkurrenz und invasive Arten: Wenn sich die Verbreitung von Fischarten als Reaktion auf veränderte Umweltbedingungen verschiebt, führt dies zu veränderten ökologischen Gemeinschaften. Einige Fischarten können ihr Verbreitungsgebiet auf Gebiete ausdehnen, die zuvor von Fischen mit geringer Hitzetoleranz besetzt waren, was zu einem verstärkten Wettbewerb um Ressourcen führen kann. Darüber hinaus kann die Einführung nicht heimischer Fischarten, die eine höhere Hitzetoleranz aufweisen, die Dynamik weiter verkomplizieren und das Überleben der einheimischen Fische bedrohen.

Um diese Auswirkungen abzumildern und die Fischpopulationen bei der Anpassung an die sich ändernden Bedingungen zu unterstützen, können Massnahmen wie die Wiederherstellung von Lebensräumen und deren Vernetzung, die Schaffung von Fischpassagen, die Einführung strengerer Wasserbewirtschaftungspraktiken und die Schaffung von Kaltwasserrefugien ergriffen werden.

Eine Strategie auf Ebene des Einzugsgebietes (Einzugsgebietmanagement) kann helfen, die verschiedenen Tätigkeiten aufeinander abzustimmen. Ein zentraler Aspekt einer solchen Strategie sollte die Verbesserung der Wasserrückhaltekapazität durch angepasste Landnutzungsformen sein. Abflussspitzen bei Starkniederschlagsereignissen und zu tiefen Abflüssen während Trockenheit kann so entgegengewirkt werden. Ausserdem führt die Wasserspeicherung in Böden zu einem ausgeglicheneren Temperaturhaushalt und zu verringerten Einträgen von Schadstoffen in den Gewässern.


Nebend der generellen Veränderungstendez durch den Klimawandel treten schon heute immer häufiger Extremereignisse auf. Während einer Hitzewelle mit hohen Wassertemperaturen und geringem Wasserdurchfluss ist es von entscheidender Bedeutung, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, einschließlich Notfallmaßnahmen, um die Auswirkungen auf die Fischpopulationen in Flüssen und Bächen zu mildern. Im Folgenden sind einige Maßnahmen aufgeführt, die durchgeführt werden können:

  1. Überwachung der Wassertemperaturen: Eine regelmäßige Überwachung der Wassertemperaturen ist während Hitzewellen unerlässlich. Diese Informationen können helfen, Gebiete mit gefährlich hohen Temperaturen zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Die Überwachung kann mithilfe von Temperatursensoren oder Wärmebildtechnik erfolgen.
  2. Einführung von Fischereibeschränkungen oder -verboten: Vorübergehende Fischereibeschränkungen oder -verbote können verhängt werden, um die Belastung der Fischpopulationen in Zeiten extremer Hitze und geringer Wasserführung zu verringern.
  3. Schaffung von temporären Beschattungs- und Deckungsstrukturen: Temporäre Strukturen, wie künstliche Abdecknetze und Ausbaggerung künstlicher Kaltwasserzonen können in bestimmten Bereichen umgesetzt werden. Solche Strukturen werden von Fischen als Refugien genutzt und sie können so kritische Perioden überstehen. Temporäre Strukturen sollte stets von einem Massnahmepaket zur Reduktion von Störungen (Informationstafel, Absperrung, Kontrolle durch Fischereiaufsicht) begleitet werden.
  4. Anbindung von Seitengewässern: Seitengewässer sind heute oftmals durch anthropogene Hindernisse (Abstürze, Schwellen, Durchlässe) oder durch natürliche Barrieren (Deltabildung durch Geschiebeablagerung) vom Hauptgewässer abgeschnitten. Niedrige Wasserstände erschweren die Situation zusätzlich. Die Anbindung von Seitengewässern – permanent oder temporär in Form einer Notmassnahme – erhöht die Verfügbarkeit von wichtigen Refugialräumen während Hitzeperioden.
  5. Erhöhung des Sauerstoffgehaltes: Bei zunehmender Wassertemperatur nimmt die Löslichkeit von Sauerstoff im Wasser ab. Gleichzeitig steigt der Sauerstoffbedarf der Fische aufgrund beschleunigter Stoffwechselprozesse. Es kann daher in spezifischen Fällen angezeigt sein, künstlich Sauerstoff ins Gewässer einzutragen. Es können beispielsweise Schaufelradbelüfter aus der Aquakultur zum Einsatz kommen. Diese Geräte haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie die Wasseroberfläche brechen und somit den Fischen auch eine hydraulische Deckungsstruktur bzw. Sichtschutz bieten.
  6. Verfügen von Wasserentnahmestopps: Das Wasser von Oberflächengewässern wird vielfältig genutzt (zur Stromproduktion, zur landwirtschaftlichen Bewässerung, zu Kühl- und Wärmegewinnung etc). Während Hitzeereignissen
    sind insbesondere die Entnahmen zwecks Landwirtschaftlicher Bewässerung (Reduktion des Abflusses) und die Nutzung zu Kühlzwecken (Erwärmung des Wassers) problematisch. Da Zielkonflikte bestehen, sind die notwendigen Voraussetzungen für Wasserentnahmestopps klar zu definieren.
  7. In der Vergangenheit wurden Fische oft grossflächig mit Strom aus den sich erwärmenden und austrocknenden Gewässern gefischt (Notabfischungen). Elektrobefischungen stellen jedoch für die ohnehin bereits gestressten Fische eine zusätzliche Belastung dar. Die Überlebenswahrscheinlichkeit der umgesiedelten Fische ist daher deutlich verringert. Ausserdem können mit Translokationen Fischkrankheiten verschleppt werden. Aus diesen Gründen sollten Notabfischungen nur noch nach einer sorgfältigen Interessenabwägung durchgeführt werden.
  8. Sensibilisierung und Aufklärung der Öffentlichkeit: Es können Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit gestartet werden, um die lokale Bevölkerung, Angler und Freizeitnutzer über die Empfindlichkeit von Fischen gegenüber Hitzewellen und Niedrigwasser aufzuklären. Dies trägt dazu bei, verantwortungsbewusstes Verhalten zu fördern.

Es ist wichtig zu beachten, dass Notfallmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den relevanten Interessengruppen, einschließlich Wasserwirtschaftsbehörden, Fischereibehörden, Umweltorganisationen und lokalen Gemeinschaften, durchgeführt werden sollten. Diese Maßnahmen sollten sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen und adaptiven Managementstrategien orientieren, um die wirksamste und nachhaltigste Reaktion auf die unmittelbaren Herausforderungen durch Hitzewellen und ihre Auswirkungen auf Fischpopulationen zu gewährleisten.


Unsere Arbeitshilfe beschreibt die Problematik, fasst die wichtigsten Grundlagen zu Hitzestress bei Fischen zusammen und formuliert Empfehlungen zum Fischschutz bei Hitzeereignissen. Auf zwölf Massnahmenblättern sind in übersichtlicher Form Best Practice Massnahmen zusammengestellt. Die Arbeitshilfe soll involvierte Akteure darin unterstützen, kurz- bis langfristig den Stress und die Sterblichkeit von Fischen aufgrund zu hoher Wassertemperaturen zu reduzieren.


Notre guide de travail expose le problème, fait la synthèse des principales connaissances de base sur le stress thermique chez les poissons et émet des recommandations pour leur protection en situation de canicule. Les meilleures pratiques sont présentées sous une forme claire et concise dans douze fiches de mesures. Ce guide de travail a pour ambition d’aider les acteurs concernés à réduire à court terme et à long terme le stress et la mortalité causés chez les poissons par un réchauffement excessif de l’eau.

Fachtagung «Anpassung an den Klimawandel – wie kann sie gelingen?» 

Refugien für hitzeempfpindliche Fische am Hochrhein im Kanton Thurgau.

Mit der heutigen Schlussveranstaltung «Anpassung an den Klimawandel – wie kann sie gelingen?» endet das 10 Jahre dauernde Pilotprogramm des Bundes. Die Eröffnung durch Bundesrat und UVEK-Vorsteher Albert Rösti unterstreicht die Bedeutung der Thematik. Denn die Schweiz ist als Alpenland überproportional stark von den Auswirkungen der Klimaerwärmung betroffen. 

Die Ergebnisse des Programms werden in der Publikation «Impulse für eine klimaangepasste Schweiz» und im Webdossier des BAFU zusammengefasst. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind sich einig, dass nun die breite Umsetzung der gefundenen Lösungen dringend angegangen werden muss. Ausserdem soll das Programm in eine permanente Form übergeführt werden, etwa als Innovationsprogramm, in welchem laufend Lösungen für die Anpassungen an den Klimawandel gefunden werden. 

Während die Risiken für Menschen und Infrastrukturen im Mittelpunkt standen – Stichwort Naturgefahren – erhielt das Thema Biodiversität etwas weniger Beachtung. Dabei ist klar: Unsere Lebensgrundlage ist von dem Erhalt der Biodiversität abhängig. Massnahmen zum Erhalt der Biodiversität, wie sie auch in unserer Publikation «Fischschutzmassnahmen bei Hitzeereignissen» (PDF (DE / FR) enthalten sind, spielen eine wichtige Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel. Oder wie ein Tagungsteilnehmer etwas provokativ sagte: «Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, welche nicht dem Erhalt der Biodiversität dienen, sind zu wenig innovativ.»

Trockenheit im aquatischen Lebensraum Schweiz?

«Trockenheit im Wasserschloss Schweiz?» titelte das WSL-Magazin Diagonal im Jahr 2013. Man muss auch nicht lange suchen, um ähnliche Schlagzeilen mit noch weiter zurückliegendem Datum zu finden. Und wo stehen wir heute?


«Trockenheit im Wasserschloss Schweiz?» titelte das WSL-Magazin Diagonal im Jahr 2013, also vor bereits 10 Jahren. In dem Artikel wird auf die Herausforderungen hingewiesen, die der Klimawandel für die Wasserressourcen der Schweiz mit sich bringt. Da die Schweiz als «Wasserschloss Europas» gilt, ist sie besonders empfindlich gegenüber Veränderungen des Klimas und des Wasserhaushalts. Es werden die Auswirkungen der Dürre auf die Schweizer Wälder beschrieben, insbesondere auf die Fichte, die besonders anfällig für Trockenheit ist. Zudem wird auf die Veränderungen im alpinen Wasserhaushalt eingegangen, die sich auf die Trinkwasserversorgung, die Landwirtschaft und die Energieproduktion auswirken können. Es werden auch mögliche Lösungen vorgestellt, wie die Verbesserung der Wassernutzungseffizienz, die Anpassung der Landnutzung und der Anbau von widerstandsfähigen Pflanzen. Der Artikel betont die Bedeutung einer umfassenden Strategie zur Anpassung an den Klimawandel, um die Wasserressourcen der Schweiz zu schützen.

Trockenheit im Wasserschloss Schweiz?

Durch Hitze bedrohte Äschen lassen einem nicht kalt. Foto: High Plains Grifter, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en.

Und heute? Haben wir diese umfassende Strategie? Denn was vor 10 Jahren noch etwas weit hergeholt schien, verwundert heute niemanden mehr. Von der Fichte verabschiedet man sich bereits, die Trinkwasserversorgung war in der Zwischenzeit punktuell schon eingeschränkt, die Landwirtschaft hat wegen Dürre Ausfälle zu beklagen und über die trockenheitsbedingten Herausforderungen bei Wasserkraft oder AKW wurde längst genug gesagt.

Immerhin stehen betreffend Gewässer heute bessere Prognosen und fundierte Planungstools zur Verfügung (Hydro-CH2018 Webatlas). Die hydrologischen Szenarien Hydro-CH2018 zeigen, mit welchen Veränderungen zu rechnen ist. Als Kernaussage dieser Szenarien heisst es auf der Webseite des National Centre for Climate Services NCCS: «Der Klimawandel verändert die Verfügbarkeit von Wasser im Jahresverlauf stark. Die hydrologischen Szenarien Hydro-CH2018 zeigen, dass die wichtige Ressource zeitweise und regional so knapp oder so warm wird, dass der Mensch sich einschränken muss und die Natur leidet. Mit Klimaschutz fallen die Veränderungen deutlich geringer aus – Klimaschutz lohnt sich. Durch konsequenten Schutz der Gewässer sowie umsichtige Planung und Bewirtschaftung lassen sich die Herausforderungen besser bewältigen

Betreffend aquatischen Lebensräumen stehen in der öffentlichen Wahrnehmung hitzebedingte Fischsterben an oberster Stelle (siehe auch hier). Doch nicht jeder aquatische Organismus hat die Ausstrahlungskraft einer farbenprächtigen Äsche. Die Veränderungen in Temperatur und Niederschlag haben vielfältige Auswirkungen auf unsere Interaktion mit Flüssen, Seen und dem Grundwasser. Sei es beim Hochwasserschutz, der Siedlungsentwässerung, der Wasserkraft oder dem Gewässerschutz: Wir sollten stets daran denken, wie schnell aus anscheinend abwegigen Prognosen Realität werden kann. Und dies bei unserem Handeln berücksichtigen.

Aqua Weihnachts Klima Obersee Fächer Aktion Plus

Making of zur AquaPlus-Weihnachtsaktion 2022 mit Klimafächer und Bildsujet Obersee unter dem Motto «… vorausdenkend kühlen Kopf bewahren …»

Nachdem wir uns zu unserer diesjährigen Weihnachtsaktion für einen Fächer als «nachhaltigste Klima-Anlage der Welt» entschieden haben, musste noch ein geeignetes Sujet für die Gestaltung der «Luftströmungserzeugungsfläche» oder auch «Windwedelfläche» mit Kühleffekt gefunden werden. Es sollte in irgend einer Form etwas mit unseren Tätigkeiten bzw. Projekten zu tun haben, unsere Logofarben BLAU–GRÜN präsentieren, eine erkennbare Verbindung mit Wasser (= frisch, kühl, …) assoziieren, ein «natürliches» ornamenthaftes Muster darstellen (also trotz realer Quelle nicht gegenständlich sein) … und was der ausufernden Gedanken mehr sind, um sich das Leben im Zuge einer selbst auferlegten kreativen und gestalterischen Herausforderung schwer zu machen.

Wie oft bietet eben dieses Leben auch den Zufall als Lösung für verzweifelt Gesuchtes an und so sind wir fündig geworden in einem Bild, welches im firmeninternen Chat von unserer Mitarbeiterin Helena Vogler gepostet wurde als «Beweis», dass unser Tauch- und Untersuchungsteam an ihrer Arbeitsstätte am Obersee bei Näfels (GL) angekommen und produktiv am Werk ist. Nachstehend nun das Ausgangsbild «Obersee» als Basis für das Drucksujet auf dem Klima-Fächer …

Wer dem Zufall aufgeschlossen gegenüber steht oder auch bereit ist, eben diesen als ausschlaggebenden inspirativen Anschub zuzulassen, darf im Bild «Obersee» erkennen, dass alle gewünschten Anforderungen zum Drucksujet auf wundersame Weise enthalten sind, wie im nachstehenden Ausschnitt hoffentlich sofort deutlich wird … 

Ein wenig «handwerkliche» Bearbeitung im Finish zum fertigen Ergebnis des Drucksujets war natürlich schon noch erforderlich, vor allem hinsichtlich der farblichen und ornamenthaften Kriterien, wobei das aus der Natur entlehnte Grundmuster weiterhin das bildprägende Element bleibt …

Auf weitere Details im Prozess zum Druck der Fächerfläche, wie beispielsweise die überaus interessanten Eigenheiten und Unterschiede der RGB- und CMYK-Farbwelten, muss an dieser Stelle nicht eingegangen werden, am Ende wird der Sage nach ja alles gut und so auch das fertige Ergebnis bzw. das «Aqua Weihnachts Klima Obersee Fächer Aktion Plus»-Produkt, wie es nun vor dir liegt und mit der nachstehenden Darstellung übereinstimmen müsste …



So hoffen wir, dass der Klima-Fächer zur Freude gereiche und bereits zur Weihnachtszeit vorausdenkend alles unternommen wird, in den unweigerlich wieder kommenden hitzigen Zeiten das passende Equipement für die Bewahrung eines kühlen Kopfes bereit zu haben. Auf dass in Erinnerung bleibe, dass AquaPlus stets bemüht ist, handliche, konstruktive, passende und stimmige Lösungen zu finden, im Bedarfsfall mit Leichtigkeit auch in Herz- und Kopf erfrischender Manier!



Apropos Obersee (siehe Eingangsbild und Originalvorlage zum Drucksujet des Klima-Fächers): In diesem Gewässer, nahe bei Näfels im Kanton Glarus, untersuchen wir seit längerer Zeit die Entwicklung und Dynamik der Wasserpflanzenbestände, unter anderem auch im Kontext der Auswirkungen auf die fischereiliche und touristische Nutzung. Dabei sind wir auch taucherisch unterwegs mit periodischer Erfassung der immer gleichen Seegrundabschnitte hinsichtlich Bewuchsdichte, Artenzusammensetzung, Häufigkeiten der einzelnen Arten, Untergrundbeschaffenheit und vieler weiterer Aspekte. Mit Hilfe unserer eigens entwickelten und seit über 20 Jahren praktizierten Methodik der systematischen Vegetations- und Untergrunderhebung in stehenden Gewässern (… Methode zur Erfassung der submersen aquatischen Vegetation plus weiterer Parameter, Abkürzung: «MESAV+», publiziert in Aqua&Gas im Jahr 2014) sind wir in der Lage, hinsichtlich verschiedener Fragestellungen quantitative Auswertungen vorzunehmen und die Entwicklung und das «Verhalten» dieses aquatischen Ökosystems zu analysieren, zu beurteilen, zu prognostizieren und auch geeignete Massnahmen im Naturmanagement vorzuschlagen … oder auch auf einem breiten Erfahrungshintergrund von ungeeigneten abzuraten.
Für Auskünfte zu unseren Aktivitäten und Projekten zum Thema stehende Gewässer und Wasserpflanzen – und weiteres mehr – stehen wir gerne zur Verfügung.

Mysterium des roten Weihers

Ein rot gefärbter Weiher ist nach wenigen Stunden wieder normal gefärbt und am nächsten Tag wieder rot. Diesem Mysterium sind wir auf die Schliche gekommen

Im Natur- und Tierpark Goldau wurde in der neu erstellten Storchenanlage auch ein neuer Weiher angelegt. Im Sommer darauf färbte sich dieser kräftig rot. Das kann es durchaus geben, bekannt sind ja die Blutseen in den Alpen.

Mysteriös wurde es, als drei Stunden später der Weiher plötzlich wieder «normal» grün-blau aussah. Ein so schneller Farbwechsel eines ganzen Gewässers ist doch sehr unüblich. Aus Neugier wurde eine Wasserprobe entnommen und mikroskopisch untersucht. Es stellte sich heraus, dass es Augenflagellaten (Euglenophyceae) sind, welche zu den Algen gehören. Die in der Probe massenhaft vorhandene Art war Euglena sanguinea (Rotes Augentier), ein Einzeller, welcher mit dem Vorhandensein von Hämatochromkörnchen (rötlicher Farbstoff Astaxanthin) natürlicherweise rot gefärbt ist (siehe Blog-Beitrag: Algen – ein Partyknaller). Wenn sie aktiv sind, haben sie eine länglich-ovale Form, inaktiv rollen sie sich kugelförmig zusammen. Je nach Zustand waren diese Zellen um 30 bis 100 Mikrometer gross. Sie weisen einen Augenfleck auf, der auf Licht reagiert und eine Geissel zur Fortbewegung. Diese Augenflagellaten-Art ist nicht selten oder gar gefährdet, doch sie kommt auch nicht häufig vor.

Im Buch von August Thienemann («Die Binnengewässer» von Prof. Dr. August Thienemann – Band XVI – «Das Phytoplankton des Süsswassers», 4. Teil von G. Huber-Pestalozzi. Stuttgart 1955) erfährt man mehr über diese Alge. Naturforscher haben beobachtet, dass es bei starker Beschattung einen Farbumschlag von rot nach grün gibt. Die Algen können somit ihre Färbung ändern. Ein Versuch mit künstlicher, starker Beschattung zeigte einen Farbumschlag nach 20 Minuten von rot nach grün. Bei einer Wieder-Besonnung dauerte es sogar nur sechs Minuten, bis die Algenblüte wieder rot war. Zudem können sie bei starkem Regen zeitweise verschwinden, da sie sich abkühlen und sich auf dem Boden sammeln, bis sie bei wärmeren Bedingungen wieder an die Oberfläche zurückkehren. Zusätzlich kann der Blickwinkel noch entscheidend sein. Je nach dem, von wo und in welchem Winkel der Weiher betrachtet wird, erscheint er mehr oder weniger rot. Eine spannende Alge ist sie auf jeden Fall!

Fischschutzmassnahmen bei Hitzeereignissen

Während Hitzeereignissen können die Wassertemperaturen stark ansteigen und empfindliche Fischarten in Hitzestress versetzen oder sogar deren Tod verursachen. Im Hochrhein stiegen in den Sommermonaten der Jahre 2018 und 2003 die Wassertemperaturen derart stark an, dass es zu massiven Fischsterben kam. Am stärksten davon betroffen war damals die Äsche.

Auch im aktuellen Sommer 2022 haben die Fische mit Hitze und den Auswirkungen der Trockenheit zu kämpfen. Zahlreiche Fliessgewässer im Mittelland führen kaum mehr Wasser und teilweise sind auch schon Fische an den hohen Wassertemperaturen zugrunde gegangen. Und auch im Hochrhein bei Neuhausen wurden Ende Juli und Anfang August Wassertemperaturen von über 25 °C gemessen und leider auch verendete Fische gefunden. Denn für empfindliche Fischarten wie Forellen und Äschen verursachen Wassertemperaturen von über 20 °C Stress, ab 23 °C wird es für sie kritisch und ab 25 °C sogar lebensbedrohlich!

Die für die Fischerei verantwortlichen Stellen der Anrainerkantone ergriffen bei diesen Hitzeereignissen eine Reihe von Notmassnahmen, mit dem Ziel, die Fische vor Hitzestress zu schützen bzw. deren Überlebenschancen zu erhöhen. Situationen mit Hitze und Trockenheit sind bedingt durch den Klimawandel in Zukunft vermehrt zu erwarten. Neben dem Hochrhein können auch weitere grosse und mittlere Fliessgewässer betroffen sein. Eine gute Vorbereitung kann helfen, die Lebensgemeinschaft der Fische bei künftigen Hitzeereignissen bestmöglich zu schützen.

Im Rahmen des Pilotprogramms des Bundes «Anpassungen an den Klimawandel» haben wir in Zusammenarbeit mit dem BAFU und den Fachstellen der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Thurgau, Schaffhausen und Zürich eine Arbeitshilfe erarbeitet, um das aktuelle Wissen zum Thema «Fischschutz bei Hitzeereignissen» zu sichern, zusammenzutragen, weiterzuentwickeln und zu publizieren.

Die vorliegende Arbeitshilfe soll ein Hilfsmittel für die Sensibilisierung, Information und Koordination der Entscheidungsträger bieten und die Akzeptanz von Betroffenen für notwendige Massnahmen erhöhen. Die Arbeitshilfe basiert auf den gemachten Erfahrungen der Jahre 2003 und 2018. Sie gliedert sich in eine Einführung in die Problematik von Hitzeereignissen und bietet praxisnahe Lösungen zur Bewältigung von Hitzereignissen mittels Anleitung zur Notfallplanung und Massnahmenblättern.

Fischschutzmassnahmen bei Hitzeereignissen. Arbeitshilfe. PDF

Mesures de protection des poissons en cas de canicule. Guide de travail. PDF