Trockenheit im aquatischen Lebensraum Schweiz?

«Trockenheit im Wasserschloss Schweiz?» titelte das WSL-Magazin Diagonal im Jahr 2013. Man muss auch nicht lange suchen, um ähnliche Schlagzeilen mit noch weiter zurückliegendem Datum zu finden. Und wo stehen wir heute?


«Trockenheit im Wasserschloss Schweiz?» titelte das WSL-Magazin Diagonal im Jahr 2013, also vor bereits 10 Jahren. In dem Artikel wird auf die Herausforderungen hingewiesen, die der Klimawandel für die Wasserressourcen der Schweiz mit sich bringt. Da die Schweiz als «Wasserschloss Europas» gilt, ist sie besonders empfindlich gegenüber Veränderungen des Klimas und des Wasserhaushalts. Es werden die Auswirkungen der Dürre auf die Schweizer Wälder beschrieben, insbesondere auf die Fichte, die besonders anfällig für Trockenheit ist. Zudem wird auf die Veränderungen im alpinen Wasserhaushalt eingegangen, die sich auf die Trinkwasserversorgung, die Landwirtschaft und die Energieproduktion auswirken können. Es werden auch mögliche Lösungen vorgestellt, wie die Verbesserung der Wassernutzungseffizienz, die Anpassung der Landnutzung und der Anbau von widerstandsfähigen Pflanzen. Der Artikel betont die Bedeutung einer umfassenden Strategie zur Anpassung an den Klimawandel, um die Wasserressourcen der Schweiz zu schützen.

Trockenheit im Wasserschloss Schweiz?

Durch Hitze bedrohte Äschen lassen einem nicht kalt. Foto: High Plains Grifter, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en.

Und heute? Haben wir diese umfassende Strategie? Denn was vor 10 Jahren noch etwas weit hergeholt schien, verwundert heute niemanden mehr. Von der Fichte verabschiedet man sich bereits, die Trinkwasserversorgung war in der Zwischenzeit punktuell schon eingeschränkt, die Landwirtschaft hat wegen Dürre Ausfälle zu beklagen und über die trockenheitsbedingten Herausforderungen bei Wasserkraft oder AKW wurde längst genug gesagt.

Immerhin stehen betreffend Gewässer heute bessere Prognosen und fundierte Planungstools zur Verfügung (Hydro-CH2018 Webatlas). Die hydrologischen Szenarien Hydro-CH2018 zeigen, mit welchen Veränderungen zu rechnen ist. Als Kernaussage dieser Szenarien heisst es auf der Webseite des National Centre for Climate Services NCCS: «Der Klimawandel verändert die Verfügbarkeit von Wasser im Jahresverlauf stark. Die hydrologischen Szenarien Hydro-CH2018 zeigen, dass die wichtige Ressource zeitweise und regional so knapp oder so warm wird, dass der Mensch sich einschränken muss und die Natur leidet. Mit Klimaschutz fallen die Veränderungen deutlich geringer aus – Klimaschutz lohnt sich. Durch konsequenten Schutz der Gewässer sowie umsichtige Planung und Bewirtschaftung lassen sich die Herausforderungen besser bewältigen

Betreffend aquatischen Lebensräumen stehen in der öffentlichen Wahrnehmung hitzebedingte Fischsterben an oberster Stelle (siehe auch hier). Doch nicht jeder aquatische Organismus hat die Ausstrahlungskraft einer farbenprächtigen Äsche. Die Veränderungen in Temperatur und Niederschlag haben vielfältige Auswirkungen auf unsere Interaktion mit Flüssen, Seen und dem Grundwasser. Sei es beim Hochwasserschutz, der Siedlungsentwässerung, der Wasserkraft oder dem Gewässerschutz: Wir sollten stets daran denken, wie schnell aus anscheinend abwegigen Prognosen Realität werden kann. Und dies bei unserem Handeln berücksichtigen.

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